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Kleine Auszeiten

  • Autorenbild: Nina
    Nina
  • 28. Aug. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Gestern Samstag war ein besonderer Tag, von denen es bei mir nur sehr wenige gibt: Er war frei von jeglichen Verpflichtungen - wenn ich vom Gassigehen mit Aurora mal absehe;-), und von fixen Terminen, die man einzuhalten hat. Solche Tage gibt es bei mir im Jahr vermutlich ungefähr 5 - also so, dass ich sie an einer Hand abzählen kann.


Wenn dann ein solcher Tag hier ist, weiss ich manchmal gar nicht so recht, was ich anfangen soll oder womit ich mir den Tag füllen soll. Statt ihn zu geniessen, überlege ich mir, was ich noch besorgen muss, wen ich besuchen könnte oder was ich schon länger auf die lange Bank schiebe und endlich mal anpacken könnte (Fenster putzen zum Beispiel). Dass solche Momente aber auch einfach nur genossen werden können, das musste ich mir erst beibringen. Ich weiss nicht, ob es nur mir so geht, aber wir alle kennen doch die Redewendung "wer rastet, der rostet" und "auf der faulen Haut liegen" tönt jetzt auch nicht unbedingt nett oder besonders toll. Es suggeriert, dass einfach nur den stillen Moment zu geniessen etwas ist, was man nicht sollte, weil.... ja wieso denn eigentlich nicht?

Solche Momente müssten wir lernen zu zelebrieren, denn sie können helfen, die Batterien wieder aufzuladen und Energie zu tanken für den täglichen Stress, dem wir ausgesetzt sind (wobei ich dieses Wort überhaupt nicht mag, sondern lieber von täglichen Herausforderungen spreche, denn Stress tönt so negativ). Ich beschloss also gestern meine freie Zeit zu geniessen und einfach mal nichts zu tun. Gemeinsam mit Aurora bin ich praktisch planlos in die Stadt, habe mir die "Gala" gekauft und mich ins Strassencafé gesetzt und nichts weiter getan, als diesen einen Moment für mich still genossen. Ich machte mir bewusst, dass ich diese Zeit für mich a) verdient hatte und b) wie schön es ist, einfach nur dazusitzen und auch nicht sprechen zu müssen. Das Drumherum, die vielen vorbei-schlendernden Menschen, die typischen Samstagvormittag-Geräusche in der Altstadt, den Duft des Latte Macchiatos aber auch das Gespräch der älteren Ladies neben mir zu belauschen: Das alles hatte so etwas Unbeschwertes. Ich genoss es regelrecht, einfach nur dazusitzen und dem Treiben zuzusehen. Und je mehr ich das tat, umso mehr spürte ich auch, wie die Leichtigkeit mich selber erfasste. Zurückgedacht an den Vortag, an dem wir im Office viel Ärger hatten und notfallmässig auf eine unvorhergesehene Situation reagieren mussten, erschien mir der gestrige Tag plötzlich ganz weit weg und ich spürte, wie ich in dem Moment einfach nur Kraft tankte. Das Bewusstsein war da, dass stressige Phasen ganz normal sind und zum Leben gehören, darauf aber auch wieder ruhige, entspannte Momente folgen können. Ganz wie Ebbe und Flut sich in der Natur laufend abwechseln.


Wann habt Ihr das letzte Mal ganz bewusst Kraft getankt? Dazu gehört auch, sich klar zu machen, dass jetzt ein solcher Moment da ist, sich eine Auszeit zu gönnen und man diese verdient hat - und sei dies nur für 15 Minuten. Gerne hier ein paar Tipps, die bei mir gut wirken:

  1. Kurz alles stehen und liegen lassen, um raus in die Natur zu gehen und diese bewusst wahrzunehmen (die Sonnenstrahlen, das Rauschen eines Flusses, der Duft von nassem Laub, das Grün der Bäume etc.)

  2. Wer einen Hund oder eine Katze hat und im Homeoffice arbeitet, kann sich einfach mal bewusst 10 Minuten Zeit nehmen, das Fell des Tieres zu kraulen und mit ihm zu spielen

  3. Ein Duftöl seiner Lieblingsblume (kann natürlich auch etwas anderes sein) besorgen und zwischendurch bewusst daran riechen. Ein paar Mal tief durchatmen und schon ist man wieder entspannter

  4. Auch in hektischen Lebensphasen ganz bewusst mit lieben Freunden Zeit verbringen. Ein Apéro muss nicht 3 Stunden dauern, das kann auch nur auf einen kurzen Schwatz und ein Glas Wein sein. Das darf man im Vorfeld ruhig so ankündigen, dann wirkt es auch nicht komisch, wenn man sich nach kurzer Zeit wieder verabschiedet

  5. Auf eine Parkbank setzen und 2-3 seiner Lieblingssongs hören. Dabei ganz bewusst dem Text zuhören

  6. In Erinnerungen schwelgen und die Urlaubsfotos auf dem Handy anschauen. Dabei die schönsten Stationen der Ferientage nochmals Revue passieren lassen


Nun wünsche ich Euch allen einen entspannten Sonntag - bei was auch immer Ihr gerade tut!


Wer sich für ein wunderschönes Gedicht zum Thema Ebbe und Flut, welches viel zu unserem Menschenleben aussagt, interessiert - gerne hier der Link: https://www.spin.de/forum/msg-archive/12/2002/06/41407


 
 
 

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